Herz-Computertomografie (Herz-CT/Cardio-CT)

Die Medizinische Klinik 2 verfügt über ganz besondere Expertise auf dem Gebiet der Computertomographie des Herzens. Seit vielen Jahren hat die Klinik ein spezielles Team für diese Untersuchungen und hält zusammen mit dem Radiologischen Institut stetig die neueste Gerätetechnik bereit. So verfügt die Medizinische Klinik 2 über ein Photonenzählender CT-Scanner mit Quantum-Technologie (Siemens NAEOTOM Alpha), das derzeit modernste Gerät am Markt. Aufgrund der gleichzeitigen Verwendung von zwei Röntgenröhren und zwei Detektorsystemen haben diese innovativen Geräte eine wesentlich höhere Zeitauflösung und gestatten neben schärferen Bildern eine erhebliche Dosisreduktion (Verringerung der Strahlenexposition) und sind daher in ganz besonderem Maße zur Bildgebung des Herzens und der schnell bewegten Koronararterien geeignet. Die Untersuchung des Herzens mittels der Computertomographie ist nicht-invasiv und daher völlig schmerzfrei. Sie kann ambulant durchgeführt werden und dauert nur wenige Minuten.

Das wesentliche Einsatzgebiet der Computertomographie des Herzens ist die Darstellung der Herzkranzgefäße. Bei bestimmten Patienten kann dies anstelle eines Herzkatheters eingesetzt werden, um Verengungen und Verschlüsse der Kranzgefäße nachzuweisen oder auszuschließen. Für den Einsatz der Computertomographie des Herzens gibt es zwei wesentliche Anwendungsgebiete:

  • Darstellung der Herzkranzgefäße nach Injektion von Kontrastmittel
  • Nachweis von Verkalkungen der Herzkranzgefäße

Darstellung der Herzkranzgefäße nach Injektion von Kontrastmittel  

Über den Nachweis von Koronarkalk hinaus gestattet es die Computertomographie des Herzens auch, die Herzkranzgefäße direkt auf das Vorliegen von Verengungen ("Stenosen") oder Verschlüssen zu beurteilen. Für diese Untersuchung wird nach Punktion einer Vene Röntgenkontrastmittel gespritzt. Die erhaltenen Bilder gestatten dann die Beurteilung der Herzkranzgefäße oder von Bypass-Gefäßen u.a. in geschichteten oder auch dreidimensionalen Rekonstruktionen.
Eine Beurteilung von Patienten mit Stents (Gefäßstützen) ist nur sehr eingeschränkt möglich.

Eine Schwangerschaft muss zur Untersuchung ausgeschlossen sein. Bei einer eventuellen Kontrastmittelgabe sind darüberhinaus Kontraindikation wie eine bekannte Allergie oder eine Nierenerkrankung zu beachten.

 

Nachweis von Koronarkalk

Die Computertomographie des Herzens gestattet den sehr empfindlichen und frühzeitigen Nachweis von Kalkablagerungen in den Herzkranzgefäßen. Die Untersuchung dauert etwa 5 Minuten und wird ohne Kontrastmittelgabe durchgeführt. Die Verkalkungen sind immer durch Arteriosklerose der Herzkranzgefäße bedingt ("Koronare Herzerkrankung"). Sind mittels der Computertomographie des Herzens Verkalkungen der Herzkranzgefäße nachweisbar, so bedeutet dies, dass Ablagerungen von atherosklerotischem Plaque vorhanden sind. Diese gehen nicht notwendigerweise mit einer Einengung der Herzkranzgefäße einher, welche den Blutfluss und die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels beeinträchtigt. Jedoch können auch kleine, den Gefäßquerschnitt nicht einengende Plaques plötzlich aufreißen und zu einem kompletten Gefäßverschluss führen. Dies ist die häufigste Ursache für einen Herzinfarkt. Der Kalknachweis mittels der Computertomographie des Herzens gestattet es also, frühzeitig solche Patienten zu identifizieren, die ein erhöhtes Herzinfarktrisiko haben. Dies ist wichtig, da eine gezielte Reduktion von Risikofaktoren dann die Infarktwahrscheinlichkeit drastisch senken kann (zum Beispiel durch Einnahme von Medikamenten zur Senkung der Blutfettwerte). Diese Untersuchung - im englischen Sprachraum auch "Coronary Screening" genannt, um auf ihren Früherkennungscharakter hinzuweisen - ist bei Patienten zu empfehlen, die keine Beschwerden haben, aber Risikofaktoren für die Koronare Herzerkrankung besitzen. Zu diesen Risikofaktoren zählt vor allem das Vorliegen einer Koronaren Herzerkrankung (Infarkt, Bypass) bei Verwandten ersten Grades, erhöhte Blutfettspiegel (Cholesterin), erhöhter Blutdruck, Zigarettenkonsum und eine Zuckerkrankheit. Zudem kann der Koronarkalknachweis mittels der Computertomographie des Herzens auch eingesetzt werden, falls untypische Herzbeschwerden vorliegen: lassen sich keine Verkalkungen der Herzkranzgefäße nachweisen, so ist eine Koronare Herzerkrankung unwahrscheinlich.

 

 

Anmeldung zur Untersuchung

Prinzipiell ist die Untersuchung mittels Computertomographie des Herzens (Cardio-CT) für jeden interessierten Patienten mit rechtfertigender Indikation zugänglich. Es ist zuvor eine Terminvereinbarung unter der o.g. Adresse bzw. Telefonnummer erforderlich. Bitte lassen Sie uns Ihre Befunde / Arztbriefe, aus denen diese Indikation hervorgeht, vorab unter der Fax-Nr. 09131/85-35532 zukommen. In der Regel übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine Herz-CT-Untersuchung.


Was muss man zur Untersuchung mitbringen?

Die Aussagekraft der Untersuchung wird erweitert, wenn ihre Risikofaktoren bekannt sind. Es ist deshalb nützlich, z.B. Laborwerte wie Cholesterin und anderer Blutfette oder das Ergebnis eines Belastungs-EKG mitzubringen, falls diese Untersuchung bei Ihrem Arzt durchgeführt wurde. Alternativ können die Untersuchungen auch bei uns vorgenommen werden. Ist eine Koronar- oder Bypassdarstellung geplant, sollten Sie alle verfügbaren Unterlagen (z.B. Herzkatheterbefunde, Operationsberichte) mitbringen und zuvor Ihren Kreatinin-Wert (Nierenfunktion) sowie den TSH-Wert (Schilddrüsenfunktion) bestimmen lassen. Des Weiteren ist ein regelmässiger Herzschlag (Sinus-Rhythmus) Voraussetzung für die Durchführung der Herz-Computertomografie!

Wir beraten Sie gerne, ob eine Untersuchung bei Ihnen sinnvoll und angezeigt ist. Gerne stehen wir Ihnen auch für weitere Informationen zur Verfügung!