Medizinische Klinik 2 - Kardiologie und Angiologie - Jahresbericht 2023

Uniklinikum Erlangen | 39 Grundlagenforschung Die Atherosklerose ist über die assoziierten Folgeerkrankungen nach wie vor die führende Todesursache weltweit. Im Labor für Molekulare und Experimentelle Kardiologie der Medizinischen Klinik 2 wird der Fokus auf die Erforschung von Pathomechanismen der Atherosklerose, insbesondere in Bezug auf die Entstehung und die Progression atherosklerotischer Läsionen im koronaren Gefäßbaum und anderen Gefäßgebieten gelegt. Ziel ist es, mögliche neue AnsatzSXQNWH IU WKHUDSHXWLVFKH 9HUIDKUHQ ]X LGHQWLÀ]LHUHQ (LQHQ 6FKZHUSXQNW GHU $UEHLWHQ VWHOOW GHU (LQÁXVV des Immunsystems auf die Atherogenese dar. So konnte zum Beispiel gezeigt werden, dass hinsichtlich des Vorkommens bestimmter T-Zellsubtypen VRZLH HQW]QGXQJVI|UGHUQGHU %RWHQVWRIIH VLJQLÀNDQte Unterschiede zwischen Individuen mit vorangeschrittenen atherosklerotischen Gefäßverengungen und Personen in einem stabilen Erkrankungsstadium bestehen. Bei fortgeschrittener Atherosklerose beVWHKW HLQH $NWLYLHUXQJ VSH]LÀVFKHU .RPSRQHQWHQ GHV Immunsystems. Aufgrund dieser Erkenntnisse werGHQ 0HWKRGHQ ]XU %HHLQÁXVVXQJ GHU ,PPXQDQWZRUW und deren Auswirkung auf die Bildung und das Fortschreiten atherosklerotischer Plaques untersucht. Ein weiterer Fokus des Labors für Molekulare und Experimentelle Kardiologie ist die Erforschung bestimmter Transmembranproteine, sogenannter Connexine. Diese interzellulären Verbindungen dienen der Kommunikation zwischen benachbarten Zellen. Die Synthese bestimmter Connexine ist abhängig vom Stadium der Atherosklerose,und Möglichkeiten für therapeutische Ansätze in Bezug auf die Plaqueprogression sind Gegenstand intensiver Untersuchungen. Zudem werden Bestandteile der Glykokalix hinsichtlich ihrer Rolle in der Atherogenese analysiert. Die Glykokalix liegt der Zellmembran außen an und hat schützende Funktionen. Anhand eines Flussmodells zur in vitro-Simulation hämodynamischer Verhältnisse im Koronarsystem untersucht die Arbeitsgruppe scherkraftabhängige Veränderungen von Proteinen der Glykokalix. Insbesondere stellt sich die Frage, ob die vermehrte Bildung von Glypikan-4 einen möglichen Ansatz zum Schutz vor Auftreten und Progression der Atherosklerose darstellen kann. Des Weiteren untersucht die Arbeitsgruppe die Bedeutung genetischer Polymorphismen für die Ausbildung atherosklerotischer Läsionen. Dies umfasst histologische Untersuchungen von Plaquepräparaten sowie hämatologische Analysen von Blutproben, aber auch Genotypisierungsanalysen von Patientinnen und Patienten mit hochgradigen Carotisstenosen. Ergänzend wird die Auswirkung potentieller Risikogene auf die Zellinteraktionen untersucht, die an der Ausbildung der Atherosklerose beteiligt sind.

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