Medizinische Klinik 2 - Kardiologie und Angiologie - Jahresbericht 2021

Uniklinikum Erlangen | 41 Grundlagenforschung Der Fokus der Forschungsprojekte, die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Labor für Molekulare und Experimentelle Kardiologie der Medizinischen Klinik 2 bearbeitet werden, ist die Klärung von Pathomechanismen, die der Entstehung und dem Fortschreiten der Atherosklerose zugrunde liegen. Dies betrifft sowohl die Koronararterien als auch andere Gefäßgebiete. Ziel ist die Identifikation möglicher zukünftiger Therapieansätze für die Koronare Herzerkrankung und andere atherosklerotische Krankheitsbilder. Beispielsweise zeigt sich bei Patienten mit einer fortgeschrittenen Atherosklerose die Aktivierung spezifischer Komponenten des Immunsystems. Die Arbeitsgruppe konnte nachweisen, dass sich das Vorkommen bestimmter T-Zell-Subtypen und von entzündungshemmenden Mediatoren bei fortgeschrittener Atherosklerose von den Mustern im stabilen Erkrankungsstadium signifikant unterscheidet. Hierauf basierend werden Mechanismen untersucht, um durch die Beeinflussung der Immunantwort die Ausbildung atherosklerotischer Plaques zu vermindern. Weitere Schwerpunkte der Arbeitsgruppe liegen auf der Analyse von Transmembranproteinen (Connexine) und auf der Analyse von Bestandteilen der Glykokalix, welche der Außenseite der Zellmembran aufliegt und unter anderem eine eine schützende Funktion hat. Beispielsweise untersuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anhand eines Flussmodells, welches die hämodynamischen Verhältnisse des koronaren Gefäßsystems in vitro simuliert, scherkraftabhängige Veränderungen von Proteinen der Glykokalix. Dies beinhaltet unter anderem die Frage, ob die vermehrte Bildung von Gypikan-4 vor Atherosklerose schützen kann. Schließlich wird im Labor für Molekulare und Experimentelle Kardiologie die Bedeutung genetischer Polymorphismen für die Ausbildung der Atherosklerose untersucht. Neben Genotypisierungsanalysen von Patientinnen und Patienten mit hochgradigen Stenosen der Carotiden kommen histologische Analysen von Plaquepräparaten und hämatologische Analysen von Blutbestandteilen zum Einsatz. In Ergänzung hierzu dienen zellkulturbasierte Verfahren und in-vitro Modelle der Untersuchung potentieller Risikogene bezüglich der Zellinteraktion und deren Einfluss auf die Ausbildung atherosklerotischer Plaques.

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