Medizinische Klinik 2 - Kardiologie und Angiologie - Jahresbericht 2020
86 | Jahresbericht 2020 | Medizinische Klinik 2 Wie hat COVID-19 Ihr Medizinstudium beeinflusst? Durch COVID-19 und die damit verbundenen Einschrän- kungen wurde mein Studium komplett auf den Kopf gestellt. Aus einem teilweise stark praktisch veranlag- ten Studium mit viel Gemeinschaftsgeist wurde ein vereinsamtes und theoretisches Semester. Alles wurde auf digital umgestellt. Man musste zwar keine Angst haben, Lerninhalte zu verpassen oder Kurse zu versäu- men, allerdings variierte die Qualität der Wissensver- mittlung stark. Sehr positiv habe ich empfunden, dass uns von der Universitätsleitung immer wieder zugesi- chert wurde, dass wir keine Nachteile für unser Stu- dium befürchten müssen. So wurden beispielsweise nicht-bestandene Prüfungen auch nicht als Fehlver- such gewertet. Wie war die Stimmung unter Ihren Kommilitonen? Bei meinen Kommilitonen war das Verständnis für die Situation sehr ausgeprägt. Wir wurden dazu auf- gerufen, die Kliniken durch Arbeitseinsätze aktiv zu unterstützen. Diesem Aufruf sind nahezu alle meiner Kollegen nachgekommen, was uns Studierenden die Chance gegeben hat „dabei zu sein“ und einen Beitrag zur Lösung des Problems zu leisten. Dadurch wurde das Semester dann doch noch zu einem sehr praktischen Abschnitt, in dem wir als Studierende die Medizin „live“ erleben konnten. Aber dennoch ist mir bewusst, dass das Semester für meine Kommili- tonen sehr belastend war. Gab es auch positive Aspekte? Als sehr positiv habe ich empfunden, dass alle Institute gezwungen waren, digitalisierte Lehre anzu- bieten. Dies hat teils tolle Ideen hervorgebracht. Für uns als Studenten ist es ideal, wenn die Lerninhalte digital vorliegen und damit zu allen Zeiten verfügbar sind. So kann sich jeder Student sein eigenes Zeit- management einrichten, sich schwer verständliche Aspekte wiederholt ansehen und eigene Themen- blöcke planen. Ich bin davon überzeugt, dass jedes einzelne Fach – auch für nach-Corona-Zeiten – ein digitales Konzept ausarbeiten könnte, das Mehrwert und Zusatznutzen für alle Studierenden bietet. Was war das Schwierigste für Sie? Am schwierigsten empfand ich die teils widersprüch- lichen Angaben zum Ablauf des Semesters. Zu Beginn sind wir alle dem Aufruf gefolgt, die Kliniken so viel wie möglich durch Mitarbeit zu unterstützen – uns wurde vermittelt, dass es keinerlei Präsenztermine geben würde. Einige Dozenten haben dann aber den- noch Online-Veranstaltungen zu festgelegten Zeiten angeboten, die nicht nachgeholt werden konnten. Dies hat mich häufig in zeitliche Schwierigkeiten gebracht. Georg Lutz Student der Humanmedizin Interview: „Wie erlebten Sie den Beginn der COVID-19 Pandemie?“
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