Medizinische Klinik 2 - Kardiologie und Angiologie - Jahresbericht 2020
56 | Jahresbericht 2020 | Medizinische Klinik 2 Die kardiovaskuläre Bildgebung hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht – dies nicht nur spektakulär und deutlich sichtbar wie bei der Compu- tertomographie, sondern vor allem auch durch stetige und fast unbemerkte technische Optimierung bei den Ultraschallverfahren. Im klinischen Alltag der Kardio- logie ist die nicht-invasive bildgebende Diagnostik mit Echokardiographie, konventionellem Röntgen, Compu- tertomographie, Kernspintomographie und Nuklearme- dizin tägliche und unverzichtbare Basis für wichtige Entscheidungen. Neben der reinen Diagnostik umfasst dies auch die detaillierte Therapieplanung sowie die zielgerichtete Empfehlung von Präventionsmaßnah- men. Schon bei der Auswahl des am besten geeig- neten bildgebenden Verfahrens muss sorgfältig ent- schieden werden, um möglichst effizient und schonend vorzugehen. Die adäquate Durchführung und profes - sionelle Befundung aller bildgebenden Untersuchun- gen ist von großer Bedeutung. Schließlich muss die Interpretation der erhaltenen Befunde im Kontext des klinischen Gesamtbildes erfolgen, worauf wir an der Medizinischen Klinik 2 großen Wert legen. Die Echokardiographie ist mit fast 18.000 Untersu- chungen pro Jahr die mit Abstand am häufigsten ein- gesetzte Untersuchungsmethode bei ambulanten und stationären Patienten der Medizinischen Klinik 2. Darüber hinaus werden knapp 1.500 Computertomo- graphien des Herzens und gemeinsam mit dem Radio- logischen Institut (Direktor: Prof. Dr. med. M. Uder) jährlich mehr als 600 Kernspintomographien des Herzens durchgeführt. Echokardiographie Die Echokardiographie – schnell, vollständig nicht- invasiv und breit verfügbar – liefert in Echtzeit wichtige Informationen über die Morphologie und Funktion der Herzkammern, der Herzklappen und der großen Ge- fäße. Zunehmend werden spezielle Bildgebungstech- niken eingesetzt, wie z. B. die 4-dimensionale Rekon- struktion der Herzkammern sowie die Analyse der Myokardverformung (Strain und Strain Rate). Gerade die sehr sensitive Detektion von frühen Einschrän- kungen der Myokardfunktion mittels Strain Analyse findet im Alltag zunehmend Eingang in die Entschei - dungsfindung bei diversen Krankheitsbildern. Die transösophageale Echokardiographie (TEE) ist vor allem dann eine sinnvolle und notwendige Ergän- zung zur transthorakalen Echokardiographie, wenn eine dezidierte Beurteilung der Herzklappen bei Vi- tien oder Endokarditisverdacht erforderlich ist, wenn die Vorhöfe und insbesondere das linke Vorhofsohr beurteilt werden müssen oder wenn der Verdacht auf ein Shuntvitium besteht. Auch im Herzkatheterlabor kommt die Echokardiographie zum Einsatz: Während der kathetergestützte Aortenklappenersatz in aller Regel ohne TEE durchgeführt wird, hat die transöso- phageale Untersuchung zur Steuerung interventio- neller Eingriffe an der Mitral- und Trikuspidalklappe herausragende Bedeutung. Zur adäquaten Darstel - lung der relevanten Strukturen während der Interven- tion ist große Erfahrung Voraussetzung. BILDGEBENDE DIAGNOSTIK 2018 2019 2020 Herz-CT Herz-MRT Echokardiographie davon transthorakal (TTE) davon transösophageal (TEE) davon Stress-Echokardiographie 1.289 585 19.003 17.327 1.586 90 1.414 752 19.073 17.718 1.234 121 1.497 612 17.764 16.655 1.059 50
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