Medizinische Klinik 2 - Kardiologie und Angiologie - Jahresbericht 2020

Universitätsklinikum Erlangen | 17 Wie hat COVID-19 Ihre alltägliche Arbeit und Ihr Verhältnis zu den Patienten beeinflusst? Der Umgang mit den Patienten hat sich stark verändert. Mit dem Gebot, Abstand zu halten und keine Hände mehr zu schütteln, ging auch ein Stück persönlicher Kontakt verloren. Auf der COVID-Station achteten wir aus Sicherheitsgründen darauf, die Patientenkontakte zu reduzieren, strukturiert zu arbeiten und bei der kör- perlichen Untersuchung möglichst kurzen Kontakt zu haben. Viel Zeit nahmen dagegen die Hygienebestim- mungen sowie das Anlegen der Schutzausrüstung in Anspruch. Welche Vorbereitungen waren nötig, um eine Normal- station in eine COVID-IMC-Station zu überführen? Bei der Überführung der Normalstation in eine COVID- IMC-Station bestand vor allem organisatorisch großer Handlungsbedarf. Viele Besprechungen waren nötig, um konkrete Maßnahmen sowie Grenzen der Betreu- ung festzulegen. Die Bettenzahl musste begrenzt wer- den, um eine optimale Betreuung und Überwachung der Patienten sicherzustellen, das Personal musste in alle nötigen Geräte eingewiesen werden, die Möb- lierung wurde größtenteils entfernt und eine Schutz- wand wurde eingebaut. Wie haben die an COVID-19 erkrankten Patienten die Situation erlebt? Die an COVID-19 erkrankten Patienten waren sehr besorgt um sich und ihre Familie. Sie hatten oft Sorge vor einem schweren Verlauf und Angst, ihre Angehörigen nicht wiederzusehen. Auch die Schutz- kleidung des Personals rief bei den Betroffenen zusätzlich Unsicherheit hervor. Die Ärzte, aber vor allem auch das Pflegepersonal waren bemüht, den Patienten ihre Ängste und Sorgen zu nehmen, durch Abstandsregelungen und Schutzausrüstung war dies allerdings oft nicht einfach. Nattipong Mekkhala Assistenzarzt auf der COVID-IMC-Station Was war das Schwierigste für Sie? Am schwierigsten war für mich die Unsicherheit. Von den Medien wurden viele Hiobsbotschaften aus an- deren Ländern vermittelt. Es fiel schwer einzuschät - zen, wie sich die Situation in unserer Umgebung entwickeln wird, wieviele Fälle auftreten und wann man mit einer Verschärfung rechnen muss. Gab es auch positive Aspekte? Die COVID-IMC-Station war durch Ärzte und Pflege - kräfte verschiedener Stationen und Fachrichtungen besetzt. Durch die interdisziplinäre Zusammenset- zung konnte man medizinisch sehr viel voneinander lernen. Ich habe auf der Station eine pragmatische und effektive Zusammenarbeit erlebt, die ganz be- sonders erwähnenswert ist. Interview: „Wie erlebten Sie den Beginn der COVID-19 Pandemie?“

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