Medizin 2 | Jahresbericht 2018

Bedeutung der Th1/Th2 Ratio in der Atherogenese Dr. rer. nat. Barbara Dietel-Schor Atherosklerotische Gefäßablagerungen gehen mit einem chronischen Entzündungsprozess einher, an dem T-Lymphozyten, insbesondere T-Helferzellen, essentiell beteiligt sind. Während das Verhältnis von Th1- und Th2-Zellen bei zahlreichen inflammatori - schen Erkrankungen eine entscheidende Rolle für den Krankheitsverlauf spielt, ist die Bedeutung der Th1/ Th2 Ratio für die Atherogenese noch unzureichend erforscht. Zur Klärung, ob die Progression der Atherosklero- se mit einer gestörten Th1/Th2-Balance assoziiert ist, wurde in einem ersten Teilprojekt bei Patienten mit hochgradigen Gefäßverengungen der A. carotis interna die Konzentration im Blut zirkulierender Th1- und Th2-Zellen sowie Th1/Th2-spezifischer Zytokine in Abhängigkeit von der Plaquestabilität untersucht. Es zeigte sich, dass Patienten mit vulnerablen im Vergleich zu stabilen Plaques zwar zirkulierende Th2-Zellen, aber vermehrt Th1-Zellen auswiesen. Bei vulnerablem Plaquephänotyp zeigte sich zudem eine signifikant höhere Konzentration von IL-18, einem Zytokin, welches Th1-Antworten durch die Induktion von IFN-y stimuliert. An hyperlipidämischen ApoE-knockout Mäusen konnte gezeigt werden, dass ein induzierter Th2-Shift mit einer reduzierten Plaquegröße sowie einer zunehmen - den Plaquestabilität einhergeht. Darüber hinaus führ- te die therapeutische Applikation von Antigenen aus dem Filarienstamm Litomosiodes sigmodontis (LsAg) zu einer Regression atherosklerotischer Plaques, der Makrophagendichte und zu einer verminderten Ex- pression Th1-spezifischer Gene in der Milz (IL-12) und im Plaquegewebe (IL-18). In vitro Analysen zeigten, dass die Hemmung der JNK-Kinase einen essentiellen Mechanismus der Wirkung von LsAg darstellt.

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIyMTAw