Medizin 2 | Jahresbericht 2018

absoluten Zahlen eine Reduktion von ca. 5 % auf ca. 1.5 % über 5 Jahre nach der Implantation. Etwa 20 bis 40 Patienten müssen behandelt werden, um innerhalb von 4 Jahren einen Schlaganfall zu verhindern („Number Needed to Treat“, NNT). Ein erfolgreicher PFO-Verschluss mit Kathetertechniken lässt sich in ungefähr 95 % der Fälle erreichen, die Komplikationsrate wird mit 0-1 % angegeben und die Nachbe- handlung erfolgt üblicherweise mit ASS und Clopidogrel über einige Monate. Für 12 Monate wird eine Endokarditisprophylaxe empfohlen. Aufgrund der aktuellen Daten empfehlen die deutschen und europäischen Fachge- sellschaften den katheterbasierten Verschluss des PFO bei Patienten zwischen 18 und 60 Jahren mit Schlaganfall oder anderen systemischen Embolie-Ereignissen, nach individueller Erwägung und nachdem andere kausale Faktoren ausgeschlossen sind. Bei älteren Patienten ist man aufgrund der erhöhten Wahrscheinlichkeit, dass kurze Vorhofflimmerepisoden kausal sein könnten, zurückhaltender. Fortsetzung Die Wahrscheinlichkeit einer kausalen Rolle des PFO bei kryptogenem Schlaganfall und systemischer Embolie ist erhöht bei   Vorhandensein von  Fehlen von • Hyperlipidämie • Hypertonie • Nikotinkonsum • Alter < 55 Jahre • Vorhofseptumaneurysma (≥ 15 mm) • Hypermobilem Vorhofseptum (≥ 10 mm Auslenkung) • Separation ≥ 2mm Tabelle: Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit des Zusammenhangs zwischen Persistierendem Fora- men Ovale (PFO) und systemischer Embolie beeinflussen. UNIVERSITÄTSKLINIKUM ERLANGEN | 71

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