Medizin 2 | Jahresbericht 2018
Konsilsprechstunde In der kardiologischen Konsilsprechstunde werden zahlreiche Patienten aus anderen Kliniken des Uni- versitätsklinikums betreut. Eine traditionell häufige Fragestellung ist die „Operationsfähigkeit“ – ob sich also Patienten mit einer Vorerkrankung des Herzens einem chirurgischen Eingriff in Narkose unterzie- hen können oder ob ein erhöhtes Risiko besteht, welches vor der OP spezielle Maßnahmen erfordert. Aber auch auf anderen Gebieten zeigt sich ein stetig wachsender Bedarf nach Mitbetreuung durch Herz- spezialisten: Patienten mit Tumorerkrankungen Chemotherapie und andere Tumorbehandlungen können Nebenwirkungen am Herzen aufweisen – von der Herzschwäche über die Koronare Herzer- krankung bis zu Rhythmusstörungen und Herzklap - penerkrankungen. Patienten mit Vorerkrankungen am Herzen, Patienten mit hohem Blutdruck und in vielen Fällen auch bisher herzgesunde Patienten benötigen daher eine oft intensive Diagnostik, Über - wachung und Therapie durch die Kardiologie vor, während und nach Behandlung des Tumorleidens. Zu beachten ist dabei, dass sich in einigen Fällen Nebenwirkungen am Herzen erst viele Jahre nach erfolgreicher Tumortherapie zeigen. Es ist deshalb wichtig, an diesen Zusammenhang zu denken. Patienten mit Schlaganfall In einigen Fällen sind Herzerkrankungen die Ursache des Schlaganfalls – von besonderer Bedeutung ist hierbei zum einen die Herzrhythmusstörung „Vorhof - flimmern“, die ursächlich für den Schlaganfall sein kann, sich aber unter Umständen sehr schwierig nachweisen lässt. Zum anderen ergibt sich eine besondere Bedeutung für das „Foramen Ovale“, ein angeboren unvollständiger Schluss der Scheide- wand zwischen rechtem und linkem Vorhof. Bei etwa einem Viertel der Bevölkerung besteht ein persisitie - rendes „Foramen Ovale“ und bei einigen Patienten mit Schlaganfall ist anzuraten, es durch einen Kathe- tereingriff zu verschließen, um ein zweites Ereignis zu verhindern (siehe auch Seite 70). Die Kollegen der Medizinischen Klinik 2 und der Neurologischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. med. S. Schwab) kooperie- ren seit vielen Jahren eng, um die Patienten optimal zu betreuen, allein im Jahr 2018 waren dies 1.869 Patienten. Hierzu existiert eine spezielle Einheit der Medizinischen Klinik 2 auf der Schlaganfallstation der Neurologischen Klinik, um betroffene Patienten direkt und zeitnah „vor Ort“ ohne lange Transportwe- ge zu versorgen. UNIVERSITÄTSKLINIKUM ERLANGEN | 27
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