Medizin 2 | Jahresbericht 2017

WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG Labor für Molekulare und Experimentelle Kardiologie Laborleitung: Dr. Barbara Dietel-Schor und Dr. Miyuki Tauchi-Brück Das Labor für Molekulare und Experimentelle Kardio- logie befasst sich mit der Erforschung proatherogener Entzündungsprozesse, die an der Entstehung und Progression atherosklerotischer Gefäßablagerungen beteiligt sind. Hierzu werden neben Genotypisie- rungsstudien, die zur Identifizierung neuer Risikogene dienen, zellkulturbasierte Analyseverfahren (u.a. Flussmodell, Chemotaxis-Assay, etc.) sowie tierexperi- mentelle Analysen herangezogen. Basierend auf den gewonnenen molekularbiologischen Erkenntnissen werden therapeutische Ansätze entwickelt, die auf ihre Eignung zur Prävention und Therapie der Athero- sklerose untersucht werden. So stellt etwa die Beeinflussung der T-Zell vermittelten Immunantwort durch Applikation von Filarienantigen, das aus dem Nematoden Litomosoides sigmodontis gewonnen wird, einen innovativen Ansatz dar, um den vaskulären Entzündungsprozess zu modulieren. Durch intraperitoneale Injektion des Filarienantigens wird in Mäusen die Ausbildung von Th1-Zellen, einer Subpo- pulation der T-Lymphozyten, deren proatherogene Wir- kung bereits erwiesen ist, unterdrückt. In ApoE-/-Mäu- sen, die durch Knockout des ApoE-Gens eine rasche Ausbildung atherosklerotischer Gefäßablagerungen aufweisen, korrelierte eine derartige Modulation der T-Zellantwort mit einer ausgeprägten Reduzierung der Plaquegröße. Anhand von in vitro Experimenten konn- te zudem gezeigt werden, dass Filarienantigene auch eine direkte Auswirkung auf Endothelzellen besitzen. So ließ sich die Modulation verschiedener Signalwege (MAPK- und ERK1/2-Signalweg) nachweisen. Dies ging mit einer verminderten endothelialen Aktivierung einher, was einen potentiellen Mechanismus für die antiatherogene Wirkung des Filarienantigens darstellt. 80 | Jahresbericht 2017 | Medizinische Klinik 2

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